1. Wer bist du – und wie hat dich dein Weg in die Pflege geführt?
Ich heiße Alexander Fahron, bin 27 Jahre alt, geboren in Frankfurt (Oder) und lebe in Braunschweig.
Während meiner Zeit bei der Bundeswehr war ich als Rettungssanitäter tätig. In den dazugehörigen Klinikpraktika habe ich schnell gemerkt: Klinik macht Spaß, das ist genau mein Ding! Nach dem Ausscheiden war für mich klar: Ich will in die Pflege.
2. Was macht deinen Arbeitsalltag in der Anästhesiepflege aus?
Ich bereite morgens alles für die Narkose vor – je nach OP auch eine Arterie (zur arteriellen Druckmessung) oder einen ZVK (zentralen Venenkatheter), immer in Rücksprache mit den Anästhesisten.
Der Patient wird anschließend eingeschleust, verkabelt und überwacht. Ich lege einen Zugang, und wir beginnen mit der Narkose. Wenn der Patient schläft, reiche ich den Tubus zur Intubation an und lege bei längeren OPs noch einen Blasenkatheter. Danach geht es in den OP-Saal. Dort sortiere ich alle Kabel und Schläuche und lagere den Patienten gemeinsam mit der OP-Pflege und den Ärzten.
Während der OP überwachen wir den Patienten kontinuierlich und passen die Narkose entsprechend an. Parallel bereite ich bereits alles für den nächsten Patienten vor. Nach der OP entscheidet sich, ob der Patient beatmet auf die Intensivstation geht oder wach in den Aufwachraum kommt. Je nachdem bereiten wir die Übergabe vor.
Zum Schluss fülle ich Verbrauchsmaterial auf und desinfiziere die Arbeitsflächen.
3. Was macht das skbs für dich zu einem besonderen Arbeitsplatz?
Ich habe mich fürs Klinikum entschieden, weil es der Maximalversorger der Region ist. Es gibt hier viele Fachabteilungen – das bedeutet Abwechslung und viele Lernmöglichkeiten. Und: Das Team ist sehr kollegial.
4. Was begeistert dich an deinem Beruf – und mit welchen Vorurteilen wirst du konfrontiert?
Ich habe meine Ausbildung zum Pflegefachmann nach der Bundeswehr angefangen. Viele meiner Freunde hatten ein falsches Bild vom Pflegeberuf – da fielen schon mal Sprüche wie: „Da wischt man ja nur Ärsche ab.“
Aber das ist einfach nicht wahr – vor allem nicht in der Anästhesie. Dort hat man mit der klassischen Grundpflege kaum etwas zu tun. Unsere Arbeit ist technisch, verantwortungsvoll und extrem wichtig für den OP-Ablauf.
5. Was sollte jemand wissen, der Anästhesiepflege machen möchte? Und woran erkennt man, ob jemand dafür geeignet ist?
Man sollte sich bewusst sein, dass es stressig werden kann. Notfälle passieren, und dann kann auch mal der Ton rauer werden. Meistens ist es ruhig und routiniert, aber das kann sich in Sekunden ändern.
Eine gute Anästhesiepflegekraft erkennt man daran, dass sie offen und menschlich ist – besonders im Umgang mit Patientinnen und Patienten. Wir sind oft die Letzten, die sie sehen, bevor sie schlafen. Da zählt jeder Moment: Vertrauen schaffen, Ängste nehmen, beruhigen – oft mit einem kleinen Gespräch. Das macht für mich eine gute Pflegekraft aus.
6. Gibt es Erlebnisse, die dir besonders im Kopf geblieben sind?
Es gibt viele – besonders junge Schicksale. Einmal hatte ich einen Patienten in meinem Alter mit einem schweren Motorradunfall. Da ich selbst gerade überlege, den Motorradführerschein zu machen, hat mich das besonders beschäftigt.
Wichtig ist, dass man solche Dinge nicht mit nach Hause nimmt. Das gelingt mir zum Glück gut.
7. Gab es auch einen positiven Schlüsselmoment für dich?
Ja – bei einer älteren Dame, die ihre erste Narkose hatte und sehr viel Angst mitgebracht hat. Ich konnte ihr diese Angst etwas nehmen. Das war so ein Moment, in dem ich dachte: Genau dafür mache ich diesen Job.
8. Wie gehst du mit stressigen Situationen um?
Das habe ich bei der Bundeswehr und als Rettungssanitäter gelernt: Ruhe bewahren, den Fokus behalten, sachlich bleiben. Das hilft mir bis heute.
9. Wenn du einen Tag lang eine andere Aufgabe im Krankenhaus übernehmen dürftest – welche wäre das?
Ich würde gern mal bei den Hausmeistern oder Handwerkern mitlaufen – da ergibt meine Tischlerausbildung auch nochmal Sinn. Aber am liebsten bleibe ich natürlich in der Anästhesie.
10. Wenn deine Arbeit ein Filmgenre wäre – welches wäre es?
Action/Thriller – aber auch entspannend und manchmal Comedy.
11. Du bist auch noch Ortsbrandmeister in der Freiwilligen Feuerwehr – und hast einen Nebenjob. Wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Ich bin mittlerweile Ortsbrandmeister in Harxbüttel. Für Hobbys, die einem wichtig sind, nimmt man sich Zeit. Andere gehen ins Fitnessstudio oder spielen Fußball – ich gehe zur Feuerwehr.
Mein Nebenjob bei den Maltesern ist manchmal schwerer unterzubringen, aber das klappt gut dank der flexiblen Dienstplanung am skbs. Das zeigt für mich auch: Moderne Pflege heißt nicht, dass man sich zwischen Job und Privatleben entscheiden muss.
Du willst mehr über Pflege in der Anästhesie erfahren – oder Teil des Teams werden?
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